david holgrem formulierte folgende zwölf prinzipien des permakulturellen wirkens (permaculture: principles and pathways beyond sustainability, david holmgren, neuauflage 2013):
- observe and interact
- catch and store energy
- obtain a yield
- apply self-regulation and accept feedback
- use and value renewable resources and services
- produce no waste
- design from patterns to details
- integrate rather than segregate
- use small and slow solutions
- use and value diversity
- use edges and value the marginal
- creatively use and respond to change
diese zwölf prinzipien wurden von zahlreichen permakulturist:innen erweitert. so finden wir bspw. bei AUTarca matricultura (permakultur, ethik und prinzipien) nicht weniger als insgesamt dreissig prinzipien. diese haben kraft und machen sinn. in ihrer breite erscheinen sie mir spontan jedoch schwer fassbar, weshalb ich mich auf die suche nach weiteren gedanken dazu gemacht habe.
josef holzer spricht von drei säulen, aus denen für ihn sämtliche prinzipien abgeleitet werden können (siehe video die 3 säulen der permakultur – josef holzer / krameterhof)
1. natur führt, technik folgt
beobachte die natürlichen kreisläufe, versuche die natur zu verstehen und stelle dich darauf ein. wir sind teil der natur und arbeiten in der natur und mit der natur. wir lernen von der natur, um natursysteme in kulturlandschaft überführen zu können.
2. wir haben begrenzte flächen
landwirtschaft bewirtschaftet land, hat eine fläche, ist begrenzt.
dieser begrenzung können wir durch vielfalt begegnen.
wir denken kleinräumig, regional und achten darauf, dass unsere projekte nicht auf die zufuhr von rohstoffen angewiesen sind.
dazu schaffen wir geschlossene energie- und rohstoffkreisläufe.
3. reflektiere, hinterfrage
beobachte und lerne aus deinen erfahrungen.
wir hinterfragen stets unser handeln:
können wir das, was wir tun verantworten?
wird der boden, das bodenleben, der humus durch unsere bewirtschaftung besser? möchte ich auf unserem hof ein tier sein?
wie geht es den menschen, welche mit mir arbeiten?
wie geht es den nachbarn, welche mit uns kooperieren?
drei säulen – das erscheint schon einmal besser fassbar und die dreissig prinzipien lassen sich gut aus diesen drei säulen ableiten. allerdings spricht josef holzer auch von landwirtschaft. wie gehen landwirtschaft und permakultur zusammen? stellen permakulturist:innen nicht das leben ins zentrum ihres handelns, nähren, integrieren, schützen das schwache, pflegen das lebendige und gleichen aus (siehe matricultura grundwerte)? suggeriert nicht landwirtschaft ein handeln, welches das land, die natur, wirtschaftlich nutzen möchte?
integrate rather than segregate
dieses prinzip scheint mir nach der beschäftigung mit den prinzipien der permakultur derart handlungsleitend, dass ich es gleich zur überschrift machen möchte. ob es um den umgang mit unkraut-beikräutern, schädlingen-nützlingen oder meinen blick auf zwischenmenschliche interaktionen geht… dieses prinzip wird unser projekt sicher weiterhin stark begleiten. mehr dazu in späteren beiträgen…